Neuer Tag neues Glück

Aufgrund einer hitzigen Debatte über die Zahlungen für den Wiederaufbau des Kosovo stellen wir fest, daß der Aufbau des Kosovos genauso sinnvoll ist, wie das Kelleraufräumen. Der Wunsch des Kelleraufräumens ist, daß ab "jetzt" Ordnung im Keller herrscht. Jeder, der schon einmal in seinem Leben einen durchschnittlichen Keller aufgeräumt hat, weiß, wovon ich spreche.

Ein junger dynamischer Mitarbeiter der A. d. H. K. a. R. schneit in unser Büro. Sofort ist es Totenstill.
Er will nur eben den Rechner, den wir vor nur anderthalb Jahren bestellt haben, einrichten und an unser Netzwerk anschließen. Wir unterstützen ihn in seinem Vorhaben und unterlassen unsere hämischen Bemerkungen. Nach zwei Stunden "ohne Connect" und diversen Telefongesprächen fragt ihn Klaus, ob denn nicht vielleicht auch das Kabel in die Netzwerkdose angeschlossen werden muß. Der Mitarbeiter der A. d. H. K. a. R. bejaht dieses mit hochrotem Kopf und schließt das Kabel an den Rechner und an die Netzwerkdose an. Da er trotz Kabelverbindung keinen "Connect" bekommt, bricht er erstmal zu einer ausgedehnten Mittagspause auf.
Nach seiner zweistündigen Mittagspause kommt er mit zwei Kollegen. Scheinbar soll der Rechner durch die geballte Kompetenz einen "Connect" kriegen. Aber der Rechner weigert sich standhaft. Nach einer weiteren Stunde wird die nächste Abteilung bemüht, da anscheinend noch zuwenig Leute auf den Rechner einreden. In unserem kleinen Büro wird es langsam gemütlich. Zwar hat man mittlerweile auf einem Rockkonzert in der ersten Reihe mehr Platz als in unserem Büro, aber die auf fünf Leute angewachsene Meute gibt sich die größte Mühe den Rechner ans Netz zu bringen. In einer Art Sèance wird jetzt scheinbar mit Hilfe von Telepathie versucht, den Unwillen des Rechners zu brechen. Erfolg gleich null. Einer der Typen kommt auf die Idee, das Verbindungskabel mal durchzumessen und siehe da, es ist kaputt. Auch mit einem neuen Kabel gibt es keine Netzwerkverbindung. Also ziehen erst mal wieder alle mit betrübten Gesichtern ab und wir können in Ruhe Feierabend machen.

Am nächsten Tag schneit der junge dynamische Kollege wieder in unser Büro und holt den Rechner ab. Schade eigentlich, da man mit dem Rechner wenigstens Freecell in der Mittagspause spielen konnte, wenn die A. d. H. K. a. R. einen neuen Treiber für die Grafikkarte installiert hätte. Mit einer Bildwiederhol-Frequenz von 60 Hz kann man nu` mal nicht arbeiten, jedenfalls nicht lange. Zwei Wochen später teilte uns unser Chef mit, das die A. d. H. K. a. R. jetzt versucht, die Netzwerkkarte unter Win´98 ans Laufen zu bringen, da es "unmöglich" ist, die Netzwerkkarte unter Win NT ans Laufen zu bringen. Wir fragen uns natürlich, warum diese Netzwerkkarte in anderen Firmen unter NT läuft, aber da wir keine Computerfachabteilung sind, haben wir natürlich auch keine Ahnung.